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Die Münchener Patrizierfamilie Sendlinger

Die Sendliger erscheinen schon vor Gründung der Stadt München als Edle des Landes. In einer Urkunde aus dem Jahre 1154 (Mon. boica Bd. V S. 134) wird ein „edler Mann Nortpreht de Sentlingen" genannt. In Urkunden des Klosters Tegernsee taucht der Name "Nobilis vir Notperus de Sentlingen" auf. Ab 1239 in Abständen im inneren Rat der Stadt München. Konrad III (Sohn von Sieghard und Dietmut Sendlinger) war Bischof in Freising. In der Mühldorfer Bauernschlacht trat er als einziger Bischof auf die Seite von Ludwig dem Bayern. Der Bischof wurde 1322 vergiftet. Die Familie der Sieghards war als Geldwechsler und Salzhändler (Wechsler und Krötelherren) bekannt. 

In den als Münchner Stadtrevolution von 1398 bezeichneten Unruhen erhoben sich die Handwerker der äußeren Stadt gegen das patrizische Stadtregiment des inneren Rates. Eingebunden waren auch die verfeindeten Herzöge Ernst und Stephan von Ingolstadt. Höhepunkt war damals die Entmachtung und Gefangenname des inneren Rates. Die Patrizier Sendlinger und Schluder sind zu Pferd nach Pähl (Päl am Ammerssee) auf die dortige Burg geflüchtet um sich der Verhaftung zu entziehen. Sie wurden später aus dem Burgfrieden zu München verbannt. Die dem Matheis Sendlinger gehörenden Güter in München wurden von der aufrührerischen Bürgerschaft verkauft. 

Das Geschlecht der Sendlinger wird als um 1500 ausgestorben bezeichnet. Sie waren Anfang des 15. Jahrhunderts ganz von München nach Päl bei Weilheim gezogen.

Das Wappen wurde um 1500 an "Jörg Andorfer von Bach und Landsberied" übergeben. Zu sehen ist das Wappen am Grabstein von Jörg Andorfer an der Frauenkirche, im alten Rathaussaal in München, und im Kino am Sendlinger Torplatz an der Decke.

Wichtige Ergeignisse als Zeitleiste.
Sendlinger Wappen

Übersicht Sendlinger im Laufe der Geschichte (nicht vollständig und neue Funde werden hinzugefügt):


 Jahr   Datum 
 Name 
 Hinweise 
 Beschreibung 
 Quelle 
1154/58

Norbert Sentlinger

1158 gründete Heinrich der Löwe München. Um dieselbe Zeit wurde der nobilis vir (Edelmann, Adeliger) namens Nortpreht de Sentlingen erwähnt.
Quelle

3. April
Hanns Sendlinger

Wegen Schulden vom Herzog Wilhelm Viehzoll von Mittenwald bekommen


Philipp Sendlinger



1170

Regil Sendlinger
Regel de Sentelingen Monumenta Boica. 8, Seite 425:  als Zeuge

1173

Ortolf Sendlinger
Ortolf de Sentilingen Monumenta Boica. 8, Seite 410:  als Zeuge

1180

Norbert Sendlinger
Nortbreht de Sentilingen Monumenta Boica. 8, Seite 430:  als Zeuge
1180

Rirchker Sendlinger
Sohn von Nortbreht
Monumenta Boica. 8, Seite 430:  als Zeuge


Norbert Sentlinger Nortberthus de Sentilingen
Monumenta Boica. 8, Seite 443:  als Zeuge



Etich Sentlinger
Etich de Sentilingen
Monumenta Boica. 8, Seite 443:  als Zeuge


Richer Sentlinger
Richerus de Sentelingen
Monumenta Boica. 8, Seite 459:  als Zeuge


Norbertus Sendlinger
Norbertus de Sentilingen Monumenta Boica. 8, Seite 453:  als Zeuge


Norbert Sendlinger
Hortpreht de Sentilingen Monumenta Boica. 8, Seite 453:  als Zeuge


Konrad Sendlinger
Chounrad de Sentilingen Monumenta Boica. 8, Seite 453:  als Zeuge


Norbert Sendlinger
Nortpertus de Sentilingen Monumenta Boica. 8, Seite 457:  als Zeuge
1182-1197

Rudolf Sendlinger
Sighard Sendlinger
Rudolf de Sentlingen
sein Brunder, Sigihart de Sentlingen

Monumenta Boica. 9, Seite 416:  als Zeugen Quelle
1239

Sighard Sendlinger



1242/1264

Irmgard Sendlinger
Irmardis Sentlinger
Die Münchner Bürgerin Irmgardis, die Tochter des Ch. Sentlingers, übergibt Rihkard an das Kloster Freising. Informationen zu Zensualen
Quelle
1268

Sighard Sendlinger

Erwerb eines Hofes in Obersendling
Quelle
1274

Sighard Sendlinger
Nikolaus Sendlinger
Sighart Sentlinger
Nicolaus Sentlinger


1279

Chunard Sendlinger

Bruder von Sighard

1284

Sighard Sendlinger

Erwerb eines Hofes in Obersendling Quelle
1285

Sighard Sendlinger

Sighard ist Zeuge bei einer Beurkundung für den Kurfürsten Ludwig der Strenge

1289

Sighard Sendlinger


Quelle
1295

Sighard Sendlinger
Sighart Sentlinger
Sighard war Mitglied im Magistratsrat in München
Quelle
1297

Sighard Sendlinger
Sighart Sentlinger
Sighard war Mitglied im Magistratsrat in München Quelle
1301

Sighard Sendlinger

Bruder des Bischofs von Freisung
1306

Heilwig Sendlinger

Aebtissin des Nonnenklosters am Anger
Quelle
1308

Sighard Sendlinger
Kondrad Sendlinger

Sighart Sentlinger
Khunrat Sentlinger
Khunrat und Sighart die Sentlinger waren Mitglieder des inneren Rates
Quelle
1309

Kondrad Sendlinger Khunrat Sentlinger Khunrat der Sentlinger war Miglied des inneren Rates
Quelle
1309

Konrad Sendlinger
Heinrich Sendlinger
Chunard der Sentlinger und Heinrich der Sentlinger Als Zeugen in einer Urkunde der edelen Dame Irmengard von Baierbrunn geannt. Im Zusammenhang mit dem Kloster St. Klara Quelle
1312

Heinrich Sendlinger Henricus Sentlinger Heinrich wird im Zusammenhang mit den Bankgeschäften der Patrizierfamilien geannt. "Einige aus ihnen, z.Bö die berühmten Sentlinger, werden aus deswegen in den damaligen Urkunden geradezu "die Wechsler" geannt.   Quelle
1314

Konrad Sendlinger
3. Oktober 1314  - 11. oder 12. April 1322
Bischof zu Freising, wahrscheinlich vergiftet Quelle
1315

Heimeran Sendlinger
Haimeran Sentlinger
Heimeran war Mitglied des inneren Rates
Quelle
1315

Heimeran Sendlinger
Haimeran Sentlinger
Heimeran wird als Zeuge in zwei Urkunden genannt
Quelle
1320

Heilweig Sendlinger

Aebtissin des Nonnenklosters am Anger
1326

Heinrich Sentlinger
Eghart Sentlinger

Heinrich und Eghart sind 1326 Mitlieder des "Äusseren Rates"
Quelle
1333





1340

Andreas Sendlinger
Andreen Sentlinger
Andreas Sendlinger kauft die Vogtei Bergkirchen
Quelle
1343

Andreas Sendlinger Andrä der Sentlinger
Andreas Sendlinger kauf zwei Höfe in Endlhausen
Quelle
1349

Andreas Sendlinger
Andreas den Sentlinger
Andreas den Sentlinger erwirbt den "Spilhof" in Föhring
Quelle
1350

Andreas Sendlinger
Franz Sendlinger
Andre Sentlinger
Franz Sentlinger
Andre und Franz Sentlinger sind 1350 Mitglieder des "Äusseren Rates"
Quelle
1358

Andreas Sendlinger
Andre Sentlinger Andre ist Mitglied des "Äusseren Rates"
Quelle
1360

Kathrei Sendlinger

Geburt des Sohnes Carl. I. Ligsalz

1361

Andreas  Sendlinger
Andr. Sentlinger
Monumenta Boica. 6, Seite 337: Auszug aus dem Kloster Tegernsee: Andreas wird als frater = Bruder bezeichnet

1364

Franz Sendlinger
Ratsherren


1368

Andreas Sendlinger

Als Lehensherr im Gebiet Dachau
1370



Wechselhaus der Sendlinger
1371

Andreas Sendlinger
Andre Sentlinger
Andre ist Miglied des "Äusseren Rates"
Quelle
1374


MB 21,27,ff Besitz zu Schillhofen
1375
23. Januar
Agnes Sendlinger
Agnes Sendlinger
Elsbeth Sendlinger
Margareth Sendlinger

Agnes Sendlinger, Witwe des Andre Sendlinger

1380

Mathias Sendlinger Matheis Sentlinger Bürger zu München

1383

Mathias Sendlinger Matheis Sentlinger
Mitglied des "Äusseren Rates"
Quelle
1389
28. Januar
Andreas Sendlinger Andre Sentlinger Bürger zu München

1394

Heinz Sendlinger



1394

Margreth Sentlinger
Nikolaus (Niclas) Sentlinger

Margreth Sendlinger stiftet dem Kloster Benediktbeuern einen Jahrestag.
Quelle
1394

Margreth Sentlinger
Nikolaus (Niclas) Sentlinger

Niklas Sentlinger Bürger zu München 1394 hatte zur Gattin eine sichere Margareth.
Quelle
1395
Januar
Altbürger
Ein Scharfrennen schwergepanzerter Recken (Turnier)

1395

Mathias Sendlinger

Umkehrungen der jährlichen Volkszählung durch das Repräsentantenhaus
Quelle
1398
Heinrich Sendlinger
Wieder Ritterturnier in München
1398

Mathias Sendlinger
Mitglied des "Äusseren Rates"
Quelle
1399
25. August
Matheis Sendlinger
von Päl
Klage gegen xxx an der Schranne zu Neufarn wegen Schulden
1401
9. Januar
Matheis Sendlinger
Herzog Ernst verschreibt Matheis Sendlinger seinen halben Viehzoll wegen Schulden
1401
2. August
Matheis Sendlinger

Gut zu Linden das vorher Matheis Sendlinger gehört hat, wird vom Lehen befreit
1402

Georg Sendlinger

Georg Sendlinger reist als Gesandter des Königs Ruprechts nach England
Quelle
1403/05



Herzog Ludwig der Gebartete erwirbt Nannhofen von dem Münchner Patrizier Sendlinger Quelle
1405

Mathias Sentlinger
Sein Vater Franz Sentlinger

Verpflichtung des von Mathias Sentlinger gegründeten Heiliggeistspitals zu den vier jährlichen Armenspeisungen.
Quelle
1406
26. Juli
Mathias Sendlinger Bürger zu München
Für die Herzoge Ernst und Wilhelm Geld bezahlt
1407


MB 20,112,ff
Besitz zu Oberbachern
1407

Georg (Jorg) Sentlinger
Peter Sentlinger
Johann (Hans) Sentlinger
deren Vater Mathias Sentlinger

Gründung der ewigen Messe* am Altar der 10.000 Märtyrer von den Sentlingern
Quelle
1407

Mathias Sentlinger
sein Sohn Georg (Jorg) Sentlinger

Anerkennung der Grundlage eines ewigen Lichts am Altar der SS. X. M. Martyrum
Quelle
1407

Franz Sentlinger
Georg (Jorg) Sentlinger
Peter Sentlinger
Johann (Hanns) Sentlinger
deren Vater Mathias Sentlinger

Franz der Sentlinger war der Vater des Mathias Sentlinger, welch letzterer drei Söhne Peter, Georg und Hanns atte. Alle diese sigelten 1407 eine Urkunde.
Quelle
1408
7. Mai
Barbara Sendlinger
Witwe


1408

Barbara Sendlinger
Verkauf des Hauses an die Kirche St. Peter in München
Quelle
1409

Matheis Sendlinger
Wird als Kastner der Herzöge bezeichnet
1410
4. März
Matheis Sendlinger
Herzog Ernst und Wilhelm wegen Schulden/Salzzoll zu Freising
1410
20. Juli
Matheis Sendlinger von Sulzemoos
Zeuge wegen Zollerklährung bei Fürtsenfeld
1413
7. Mai
Matheis Sendlinger (Matheys)

Zeuge

1413

Johann Sendlinger
Hans Sentlinger Überprüfung der jährlichen Abgabe durch Geldwechsel.
Hans Sentlinger zu Sulzemoos verpflichtet sich jährlich 6 Schilling minus 6 Pfenig zu zahlen.
Quelle
1414
4. März
Agnes Sendlinger
Elsbeth Sendlinger
Margareth Sendlinger

Das Patronatsrecht über das Sendlinger Benefizium wird am 04. März 1414 den Schwiegersöhnen des verstorbenen Andre Sendlinger zugesprochen.
1. Heinrich Bart, Gemahl der Agnes Sendlinger
2. Ludwig Poetschner, Gemahl der Elsbeth Sendlinger

3. Peter Maenchinger, Gemahl der Margareth Sendlinger

1414
14. Juni
Johann Sendlinger
Hanns Sentlinger, Richter oder Zeuge


1416
22. Dezember
Johann Sendlinger
Hanns Sentlinger zu Sulzemoos. Sohn des Matheis Sentlinger
Hanns Sendlinger zu Sulzemoos vertauscht mit Willen Hannsen Bütrichs, als Lehensherren dieser Messe, mit Hrn. Otto, deren Kaplan, sein Hof zu Mächtenstein geben zwei Höfe zu Ratenried [Ratzenried]
Quelle
1416


MB 19, 96 Besitz zu Machtenstein

1421
10. Oktober
Wolfharden Sendlinger
Münzmeister zu Hals Jörg, Landgraf zu Leuchtenberg hat Schulden bei Wolfharden Sendlinger
1426


Kinder Sendlinger
Das Haus am Marktplatz wird verkauft
1471


MB 20, 117
Besitz zu Sulzemoos
1475

Wallthauser Sendlinger
zu Sulzemoos
der als "Bruder" angesprochene Caspar Andorfer zu Pach
1475
5. Juni

Kinder des Mathias Sendlinger. Haus am Marktplatz
Stadt kauft das Haus für 850 Gulden und verkauft es 12 Jahre später für 1000 Gulden. Heutiger Platz des alten Rathauses.
1487

Baltasar Sendlinger

1487 erkaufte der Stadt- und Landrichter von Landsberg Wolfgang Michelsbeck Schloß und Hofmark Sulzemoos von Baltasar Sendlinger.
Quelle
1500

Caspar Andorfer

Caspar Andorfer von Bach und Landsberied benennt Walthauser Sendlinger als seinen lieben Bruder und übernimmt das Wappen der Sendlinger